Die Feuersprüche

1. Rufer: Gegen Klassenkampf und Materialismus, für Volksgemeinschaft und idealistische Lebenshaltung!Ich übergebe der Flamme die Schriften von Marx und Kautsky. 2. Rufer: Gegen Dekadenz und moralischen Zerfall! Für Zucht und Sitte in Familie und Staat!Ich übergebe der Flamme die Schriften von Heinrich Mann, Ernst Glaeser und Erich Kästner. 3. Rufer: … Continue ReadingDie Feuersprüche

Nicht nur Berlin – Phasen und Hintergründe

Betrachten wir die Bücherverbrennungen von 1933 in Gänze, so können wir sie in drei Phasen unterteilen. Jede dieser Phasen weist spezifische Merkmale auf. Aber auch jede einzelne Bücherverbrennung hatte ihre Besonderheiten. . Gerade die Betrachtung der regionalen Zusammenhänge und Akteur:innen ermöglicht eine neue und differenzierte Sichtweise auf die Ereignisse von … Continue ReadingNicht nur Berlin – Phasen und Hintergründe

Phase 3 – Mai bis November 1933

In diese Phase fallen Bücherverbrennungen, die zeitlich nach der studentischen „Aktion wider den undeutschen Geist“ stattfanden. Die Verbrennungen in dieser Phase sind sehr unterschiedlichen Charakters. Sie umfassen sowohl gleichzeitige Verbrennungen in koordinierten Aktionen, aber auch viele Einzelaktionen unterschiedlichster Ausgestaltung. Alle Verbrennungen dieser Phase einte, dass sie deutlich von der studentischen … Continue ReadingPhase 3 – Mai bis November 1933

Verboten, verbannt, verbrannt – Literaturpolitik im Dritten Reich

Es ist eine unbestreitbare Tatsache, dass „[…] stets auch das Leben in die Schrifteneingreift“,schrieb Jan-Peter Barbian in seinem Werk zur Literaturpolitik im Dritten Reich. In der Diktatur des NS in Deutschland von 1933 bis 1945 griff nicht nur das Leben in die Schriften, sondern auch Ideologie und Politik. Dieser Eingriff … Continue ReadingVerboten, verbannt, verbrannt – Literaturpolitik im Dritten Reich

Biographien

Mascha Kaléko wurde am 7. Juni 1907 in Galizien (Polen) geboren. 1914 übersiedelte sie mit ihrer Mutter nach Deutschland, um Pogromen gegen die jüdische Bevölkerung zu entgehen. Nach kurzen Zwischenstopps in Frankfurt und Marburg zogen sie 1918 nach Berlin. Dort verbrachte sie ihre Schul- und Studienzeit. Obwohl Mascha Kaléko eine … Continue ReadingBiographien

Literatur im Exil

Nachdem die Nationalsozialisten 1933 die Macht ergriffen, flohen schätzungsweise eine halbe Million Menschen. Darunter waren auch viele Künstler:innen und Schriftsteller:innen. Warum Menschen ins Exil gegangen sind, ist je nach Einzelschicksal unterschiedlich. Durch die Ideologisierung der Kulturpolitik und der damit verbundenen Verfolgung und Verdrängung wurden zahlreiche Künstler:innen ins Exil getrieben. Einige … Continue ReadingLiteratur im Exil

Meinungsfreiheit damals und heute

Auswirkungen der Bücherverbrennungen auf die Meinungsfreiheit in der NS-Zeit Die Bücherverbrennungen lösten eine Welle der Begeisterung und des Schreckens aus. Sie bereiteten den Weg für weitere, vorher unvorstellbare, Grenzüberschreitungen bis hin zum Holocaust. In der direkten Folge wurde die Bücher auf den „Schwarzen Listen“ systematisch aus Bibliotheken und Buchhandlungen entfernt. … Continue ReadingMeinungsfreiheit damals und heute

Ich engagiere mich für Demokratie und Meinungsfreiheit!

Freie Radios Freie Radios sind selbstbestimmte, offene Medien insbesondere für Unbekanntes und Vernachlässigtes in Wort und Musik. Sie sind kollektiv und gesellschaftlich organisiert und lehnen Finanzierung durch kommerzielle Werbung ab. Sie sind oft eingebunden in Communities vor Ort und bieten Raum für pluralistische Meinungsvielfalt. https://www.freie-radios.de Netzwerke für Demokratie und Toleranz … Continue ReadingIch engagiere mich für Demokratie und Meinungsfreiheit!

Rendsburg

Die Initiator*innen vom „Kampfbund für deutsche Kultur“ und Vertreter*innen von SA, SS, Stahlhelm, Hitlerjugend und BDM versammelten sich am 9. Oktober 1933 auf dem Paradeplatz zur Rendsburger Bücherverbrennung. Begleitet vom Rendsburger Posaunenchor und einem Spielmannszug wurde der Scheiterhaufen entzündet. 9. Oktober 1933 – Paradeplatz verbrannte-orte.de/rendsburg

Bautzen

Nach einem Aufmarsch durch die Stadt wurden im Steinbruch an der Löbauer Straße die Bücher verfolgter und verfemter Autor*innen verbrannt. Die Bücher stammten aus Durchsuchungen, Plünderungen und Beschlagnahmungen, die nach der Machtübernahme stattgefunden hatten. Neben den Büchern wurden Fahnen und Flugblätter verbrannt. 9. August 1933 – Steinbruch an der Löbauer … Continue ReadingBautzen

Brandenburg an der Havel

Im Restaurant Schweizer Garten, wo heute das Brandenburger Theater steht, fand am 27. Juli 1933 eine der späten Bücherverbrennungen statt, organisiert durch den Kreis Brandenburg der NSDAP. 27. Juli 1933 – Restaurant im Schweizer Garten – verbrannte-orte.de/brandenburg-der-havel

Hamburg – Lohbrügge

Ein großer Teil der Lohbrügger Bevölkerung zog am 25. Juni 1933 vom Marktplatz in die Boberger Dünen, um dort, im Rahmen einer Sonnenwendfeier, die Bücher verfemter Autor*innen zu verbrennen. Alle der „Nationalen Gemeinschaft Lohbrügge“ angeschlossenen Vereine und Verbände beteiligten sich. 24. Juni 1933 – Große Boberger Düne – verbrannte-orte.de/hamburg-lohbruegge

Hamburg – Bergedorf

Im Rahmen des „Tag der Jugend“ lief ein Fackelzug mit 3000 Menschen zum Sportplatz am Schulenbrooksweg. Dort wurde ein Scheiterhaufen mit 414 Büchern entzündet und die Werke vieler verfolgter Autor*innen den Flammen Preis gegeben. 24. Juni 1933 – Fritz-Reuter-Platz – verbrannte-orte.de/hamburg-bergedorf

Schleswig

Zusammen mit der „Deutschen Arbeitsfront“ war die „Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation“ (NSBO) der Hauptakteur der Schleswiger Bücherverbrennung. Im Vorfeld wurde die Aktion mit großer Unterstützung der Schleswiger Nachrichten beworben. Deren damaliger Redaktionsleiter war Hauptakteur und treibende Kraft. 23. Juni 1933 – Stadtfeld – verbrannte-orte.de/schleswig

Schwerin

Auf einem Floß inmitten des Pfaffenteichs verbrannten am 4. Juni 1933 die Bücher zahlreicher Autor*innen unter der Leitung der SA. Inszeniert hatte die Verbrennung ein Schauspieler des Staatstheaters. Als die Straßenbeleuchtung erlosch entzündeten SA-Männer rund um den See ihre Fackeln und am Elektrizitätswerk leuchtete ein Hakenkreuz aus Glühbirnen. 4. Juni … Continue ReadingSchwerin

Neubrandenburg

Die NSDAP Ortsgruppe rief für den 31. Mai 1933 in Neubrandenburg zu einer Bücherverbrennung auf. Bei strömenden Regen marschierten nationalsozialistische Formationen auf dem Marktplatz auf und nach einer Feuerrede wurde unter „Sieg Heil“ -Rufen der Scheiterhaufen entzündet. 31. Mai 1933 – Marktplatz – verbrannte-orte.de/neubrandenburg

Hamburg – Lübecker Torfeld

Anlässlich der relativ kleinen und verregneten Verbrennung vom 15. Mai 1933 riefen die HJ und einige andere Akteur*innen zu einer größeren Verbrennung am 30. Mai 1933 auf. 30. Mai 1933 – Lübecker Torfeld – verbrannte-orte.de/hamburg-luebecker-torfeld

Flensburg – Exe

Begleitet von den pathetischen Worten und theatralen Gesten des Schauspielers Ferdinand Schröder verbrannte der „Kampfbund für deutsche Kultur“ die Bücher verfolgter Autor*innen. 30. Mai 1933 – Auf der Exe – verbrannte-orte.de/flensburg-exe

Lübeck

Nach Gedenkfeierlichkeiten für Leo Schlageter und Jürgen Paul Prahl versammelten sich Abordnungen der SA, SS und des Stahlhelm im Buniamshof und verbrannte dort die Bücher zahlreicher verfemter Autor*innen. 26. Mai 1933 – Auf dem Buniamshof – verbrannte-orte.de/luebeck

Helgoland

Gegen Bücher aus dem „Abschaum des Bürgertums“ richtete sich die Helgoländer Bücherverbrennung. Da es auf der Insel nur wenige Bibliotheken gab, standen Fackelzug, Feuer und drohende Reden im Mittelpunkt der Aktion der NSDAP Ortsgruppe. 18. Mai 1933 – Am Schulplatz – verbrannte-orte.de/helgoland

Hamburg – Kaiser-Friedrich-Ufer

Begleitet von wenig Öffentlichkeit und im Beisein einer, für Hamburg, relativ kleinen Menschenmenge, verbrannten die Hamburger Student*innen die Bücher im Rahmen der „Aktion wider den undeutschen Geist“. 15. Mai 1933 – Kaiser-Friedrich-Ufer – verbrannte-orte.de/hamburg-kaiser-friedrich-ufer

Neustrelitz

Die Student*innen des Strelitzer Technikums veranstalteten am 13. Mai 1933 eine Bücherverbrennung im Rahmen der „Aktion wider den undeutschen Geist“. Die verbrannten Bücher stammten vermutlich hauptsächlich aus Beschlagnahmungen in der Volksbücherei und der Gewerkschaftsbibliothek. 13. Mai 1933 – Paradeplatz vor der Orangerie – verbrannte-orte.de/neustrelitz

Halle an der Saale

Zwei Tage nach den landesweiten Veranstaltungen brannten in Halle die Bücher im Rahmen der „Aktion wider den undeutschen Geist“. Der Scheiterhaufen wurde schon am Nachmittag von SA-Männern errichtet und mit Wahlplakaten und Bildern von Marx, Thälmann und Lenin umstellt. 12. Mai 1933 – Universitätsplatz – verbrannte-orte.de/halle-ad-saale

Braunschweig – Schlossplatz

Im Rahmen der „Aktion wider den undeutschen Geist“ verbrannten Student*innen und NSDAP die Bücher verfolgter Autor*innen auf dem Schlossplatz. Zusammen mit mehreren Tausend Braunschweiger Bürger*innen sangen sie nach der Verbrennung das „Horst-Wessel-Lied“. 10. Mai 1933 – Schlossplatz – verbrannte-orte.de/braunschweig-schlossplatz

Hannover

Wie auch in Dresden verbrannten die Hannoveraner Student*innen die Bücher, im Rahmen der „Aktion wider den undeutschen Geist“, an der symbolträchtigen Bismarcksäule. Heute befindet sich an dieser Stelle der Maschsee. 10. Mai 1933 – Bismarcksäule in den Maschwiesen – verbrannte-orte.de/hannover

Göttingen

Im Rahmen der „Aktion wider den undeutschen Geist“ verbrannten Göttinger Student*innen die Werke vieler verfolgter Autor*innen. Die Verbrennung fand auf dem Platz vor der Albanischule statt. 10. Mai – Adolf-Hitler-Platz – verbrannte-orte.de/goettingen

Rostock

Am 10. Mai 1933 fand auf dem damaligen Friedrich-Hildebrandt-Platz eine Verbrennung im Rahmen der „Aktion wider den undeutschen Geist“ statt. Heute steht an dieser Stelle ein Parkhaus und die Straße ist umbenannt in Stampfmüllerstraße. 10. Mai 1933 – Friedrich-Hildebrandt-Platz – verbrannte-orte.de/rostock

Greifswald

Im Rahmen der „Aktion wider den undeutschen Geist“ verbrannten Greifswalder Student*innen die Werke vieler verfolgter Autor*innen. 10. Mai 1933 – Marktplatz – verbrannte-orte.de/greifswald

Kiel

In Kiel fand die Bücherverbrennung der Student*innen im Rahmen der „Aktion wider den undeutschen Geist“ statt. 10. Mai 1933 – Wilhelmplatz – verbrannte-orte.de/kiel

Dresden – Bismarksäule

Im Rahmen der „Aktion wider den undeutschen Geist“ verbrannten Studenten*innen der TU Dresden die Werke vieler verfolgter Autor*innen an der Bismarcksäule. 10. Mai 1933 – Bismarcksäule auf der Räcknitzer Anhöhe – verbrannte-orte.de/dresden-bismarksaeule

Magdeburg

In der Nacht zum 3. April 1933 stürmte ein 50-köpfiges Bataillon der SS das Haus der sozialdemokratischen Volksstimme. Das Haus wird besetzt und am 5. April werden Flugblätter, Fahnen und die Bibliothek mit rund 10.000 Bänden auf dem Domplatz verbrannt. 5. April 1933 – Domplatz verbrannte-orte.de/magdeburg

Pirna

Plünderung und Verwüstung der Volksbuchhandlung durch die SA mit anschließender Verbrennung. 9. März 1933 – Breite Straße – verbrannte-orte.de/pirna

Dresden – Wettiner Platz

Am 8. März 1933 plünderten Einheiten der SA das Verlagshaus der sozialdemokratischen Dresdner Volkszeitung und verbrannten ihre „Beute“ auf dem Wettiner Platz. 8. März 1933 – Wettiner Platz – verbrannte-orte.de/dresden-wettiner-platz